Aktuelles | 22.02.2024
Hohe Ausgaben führen zu negativen Kassenbilanzen für 2023
Die meisten Krankenkassen in Deutschland hatten 2023 mit hohen Ausgaben zu kämpfen. Medienberichten zufolge verzeichnete die gesetzliche Krankenversicherung nach neuesten Berechnungen insgesamt ein vorläufiges Minus von rund 1,86 Milliarden Euro.

Auch im vierten Quartal des vergangenen Jahres ging es für die Kassen finanziell weiter bergab, berichtet die Ärzte Zeitung. Nach einem Vorjahres-Plus von etwa 450 Millionen Euro drehten sich die Ergebnisse der Krankenkassen damit deutlich ins Negative – selbst die Innungskrankenkassen, die bis zum Herbst noch ein positives Ergebnis verzeichnen konnten, schlossen das Jahr mit einem Defizit von 24,3 Millionen Euro ab.
Die Betriebskrankenkassen berichteten der Zeitung gegenüber von einem vorläufigen Jahresverlust von 360 Millionen Euro. Der AOK-Bundesverband kam in seiner Zuständigkeit auf ein Minus von 225 Millionen Euro. Die Ersatzkassen (vdek) meldeten ein Defizit von 1,13 Milliarden Euro. Dies sei vor allem einem gesetzlich vorgeschriebenen Abbau von Rücklagen geschuldet, durch den die Ersatzkassen mehr als eine Milliarde an den Gesundheitsfonds abführen mussten.
Als weitere Gründe für die Verluste gaben die Kassen vor allem gestiegene Leistungsausgaben an, beispielsweise bei der Krankenhausversorgung. So auch beim vdek: Während die Ausgaben pro Versichertem im Jahr 2023 um 5,33 Prozent gestiegen seien – bei der Krankenhausbehandlung sogar um 6,34 Prozent – nahmen die entsprechenden Einnahmen nur um 3,99 Prozent zu.
Rekord-Krankenstand im Rheinland
Derweil veröffentlichte die AOK Rheinland/Hamburg Rekordzahlen bei krankheitsbedingten Ausfällen: Durchschnittlich 26,21 Tage waren berufstätige Versicherte im Rheinland 2023 krankgeschrieben. Dabei sank zwar die durchschnittliche zeitliche Dauer der Krankschreibung pro Fall, doch die Zahl der Krankschreibungen pro Person stieg an. Beschäftigte waren 2023 also kürzer, aber öfter krank.
Bei den Ursachen führten psychische Erkrankungen und Infektionen die Liste an – in beiden Kategorien war eine Zunahme von rund zehn Prozent zu verzeichnen.
An der Spitze der Berufe stand wieder einmal die Pflege mit einem Krankenstand von 9,55 Prozent – das bedeutet, dass zu jedem Zeitpunkt im Schnitt fast jeder zehnte Beschäftigte in der Pflege krankgeschrieben war. Dahinter folgen im Branchenvergleich die Metallerzeugung, die Ver- und Entsorgung sowie die öffentliche Verwaltung.