Aktuelles | 18.08.2022
Mehr Demenz-Kranke in Deutschland – auch jüngere betroffen
Die Zahl der Demenzerkrankten in Deutschland nimmt kontinuierlich zu. Auch Menschen unter 65 Jahren sind davon betroffen. Dies geht aus den neuen Berechnungen auf der Basis aktueller Bevölkerungsdaten hervor, die die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) jetzt präsentiert hat.

Im Laufe des Jahres 2021 sind etwa 440 000 Menschen neu an einer Demenz erkrankt. Der DAlzG zufolge leben in Deutschland somit derzeit rund 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung. Die meisten Betroffenen lebten 2021 im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen: Hier leiden schätzungsweise 359 200 Menschen an einer Demenz. Die Bundesländer mit dem höchsten Anteil Demenzerkrankter an der Gesamtbevölkerung sind hingegen Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Von einer Demenzerkrankung seien mehr jüngere Menschen unter 65 Jahren betroffen als bisher angenommen, so die DAlzG. In Deutschland sei aktuell von mehr als 100 000 Demenz-Kranken in dieser Altersgruppe auszugehen. Die Ursache für die höheren Zahlen bei jüngeren Menschen im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen sei der Fachgesellschaft zufolge die verbesserte Diagnostik.
Aufgrund der demografischen Veränderungen kommt es zu deutlich mehr Neuerkrankungen als zu Sterbefällen unter den bereits Erkrankten. Dadurch nimmt die Zahl der Demenzerkrankten kontinuierlich zu. Je nachdem, wie sich die Altersstruktur der Bevölkerung insgesamt entwickelt und ob neue Präventions- oder Therapieansätze wirksam sind, wird sich laut DAlzG die Zahl der Menschen mit Demenz über 65 Jahren bis zum Jahr 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen erhöhen.
Weitere Informationen zu den Berechnungen und Prognosedaten zur Entwicklung der Zahlen von Demenzerkrankten enthält ein Informationsblatt, das auf der Internetseite der DAlzG zum kostenlosen Download zur Verfügung steht.