Aktuelles | 10.11.2015
Studie: Politik und Bürokratie bremsen dringend nötige Investitionen in der Pflege
Bis zum Jahr 2030 werden aufgrund des demografischen Wandels deutschlandweit zusätzlich bis zu 64.000 neue Vollzeitstellen in der ambulanten und bis zu 72.000 in der stationären Pflege benötigt. Das zeigt eine aktuelle Studie. Die Autoren warnen davor, mit immer neuen Beschränkungen das Engagement privater Investoren zu behindern.

Um die bis zu 720.000 zusätzlichen Pflegebedürftigen in 15 Jahren zu versorgen, würden neben dem zusätzlichen Personal unter anderem zwischen 145.000 und 320.000 neue stationäre Pflegeplätze benötigt. Zu diesen Ergebnissen kommt eine <link http: www.rwi-essen.de media content pages publikationen rwi-projektberichte rwi-pb_altenpflegewirtschaft_endbericht.pdf _blank studie>aktuelle Studie des <link http: www.iegus.eu _blank iegus>Instituts für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IEGUS) und des <link http: www.rwi-essen.de _blank rwi>Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.
Darin untersuchten die Forscher, was der wachsende Bedarf an ambulanter und stationärer pflegerischer Versorgung für die Weiterentwicklung der pflegerischen Infrastruktur und deren nachhaltige Finanzierung bedeutet.
Ambulante Pflege setzt auf private Anbieter
So würde der zunehmende Fachkräftemangel in der Pflege auch die wirtschaftliche Weiterentwicklung der gesamten Branche beeinträchtigen, berichten die Autoren. Politische Vorgaben wie Heimgesetze auf Länderebene und bundeslandspezifische Regularien zur Entgeltabrechnung würden dringend benötigtes Engagement privater Investoren erschweren, heißt es. Dabei ist besonders in der ambulaten Pflege die Bedeutung von privaten Anbietern hoch: Schon im Jahr 2011 wurden bereits 49 Prozent aller ambulanten Pflegebedürftigen von privaten Versorgern betreut.
Die Wissenschaftler empfehlen daher eine Reihe von Maßnahmen auf kommunaler, regionaler und landesweiter Basis, um den künftigen Anforderungen gerecht zu werden. Dazu zählen unter anderem eine bessere Prävention, eine schnellere Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in der Pflege und weniger rechtliche Vorgaben.
In Verbindung stehende Links
- Studie „Ökonomische Herausforderungen der Altenpflegewirtschaft“
- Kurzfassung der Studie