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Aktuelles | 07.04.2009

Einführung des AGnES-Modells beschlossen - Keine Einsätze in NRW geplant

Die bundesweite Einführung des Modells "AGnES" ist beschlossene Sache. Demnach können speziell ausgebildete Krankenschwerstern bestimmte ärztliche Tätigkeiten bei den Patienten zu Hause ausführen. Das AGnES-Konzept soll nur auf Regionen mit Ärztemangel oder mit drohender ärztlicher Unterversorgung beschränkt werden.

 

In Nordrhein-Westfalen ist der Einsatz von Arzthelfern nach dem AGnES-Modell nicht vorgesehen. Dies haben die Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe auf LfK-Nachfrage bestätigt. Der Grund: In keiner Region des Landes besteht ein Medizinermangel oder eine drohende ärztliche Unterversorgung, wie es als Voraussetzung für den Einsatz der AGnES-Schwerstern vorgesehen ist. Mehr über die Situation in Nordrhein-Westfalen lesen LfK-Mitglieder in der nächsten Ausgabe des Info-Briefs LfK-Aktuell.

Nach monatelangen Verhandlungen haben sich der Spitzenverband der Krankenkassen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung auf die Umsetzung des AGnES-Modells in die Regelversorgung geeinigt. Künftig können Hausärzte die Leistungen der AGnES-Schwestern mit den Kassen abrechnen. Vorgesehen ist eine spezielle Qualifizierung der künftigen Fachkräfte, die nach der aktuellen Vereinbarung eine Fortbildung von maximal 220 Stunden beinhaltet. "Auf der Basis der Modellprojekte haben wir einen erheblich höheren Qualifizierungsbedarf von 622 Stunden ermittelt", sagte Neeltje van den Berg vom Institut für Community Medicine der Universität Greifswald, das das Modellprojekt AGnES entwickelt und evaluiert hat. "Ob die nun festgelegte Qualifizierung von maximal 220 Stunden für eine gute Betreuung der Patienten ausreicht, muss jetzt in der Regelversorgung unserer Ansicht nach untersucht werden. Es steht der Nachweis noch aus, dass eine geringere Qualifizierung für die Patienten keine schlechtere Versorgung bedeutet", so van den Berg gegenüber dem LfK.

Zum Hintergrund: "AGnES" steht für "Arzt entlastende, Gemeinde-nahe, E-Health-gestützte, Systemische Intervention". Das Konzept zur Entlastung von Hausärzten in ländlichen Regionen wurde in mehreren ostdeutschen Bundesländern zwischen 2005 und 2008 durch das Institut für Community Medicine der Universität Greifswald entwickelt und erprobt.