Noch Fragen? 0221 / 88 88 55-0

Politik | 05.08.2013

KDA und FES: Pflege völlig neu aufstellen

Kassen, Kommunen und Zivilgesellschaft müssen an einem Strang ziehen, um die Pflege vor Ort neu aufzustellen. Diese Forderung stellt ein neues Positionspapier des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA) und der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES).

KDA-Vorsitzender Dr. h. c. Jürgen Gohde will eine grundlegende Verbesserung der Situation pflegebedürftiger Menschen.

Die beiden Organisationen fordern darin die Politik auf, möglichst schnell eine umfassende neue Pflegereform einzuleiten und einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff einzuführen. Versorgungsmängel und Verschiebebahnhöfe zwischen den Sozialleistungen müssten ein Ende haben, erklärt eine Arbeitsgruppe aus 25 Experten in dem Papier.

Zudem solle die Teilhabe älterer Menschen am gesellschaftlichen Leben verbessert, neue Wohnformen gefördert und die Bedeutung der Pflege in rechtlicher und struktureller Hinsicht angehoben werden. Die Experten bemängelten, das heutige Sozialrecht sei noch nicht ausreichend auf die Ansprüche der Pflege ausgerichtet. Viele Leistungen seien nicht aufeinander abgestimmt. Daher müsse an so gut wie jeder Stellschraube im System gedreht werden.

Das <link http: library.fes.de pdf-files wiso _blank external-link-new-window kda und>Positionspapier entwirft ein alternatives Gesamtkonzept zum Pflegeneuausrichtungsgesetz, das zu Jahresanfang zu vielen Neuregelungen geführt hatte, und sieht einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff vor. Dabei wird das seelische Wohlergehen von Pflegebedürftigen als gleichwertig zum rein körperlichen betrachtet. Prävention und Rehabilitation sollten künftig eine größere Rolle spielen. Dabei sehen die Experten hauptsächlich die Kommunen in der Pflicht. Sie sollen eine stärkere Rolle bei der verzahnten Versorgung Pflegebedürftiger einnehmen und die Infrastruktur entsprechend ausbauen.