Pflege | 20.03.2015
Starker Anstieg der ambulanten Versorgung durch Pflegedienste
Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland werden im eigenen Zuhause betreut. Laut der aktuellen Pflegestatistik wohnten Ende 2013 von den 2,63 Millionen Betroffenen rund 71 Prozent daheim. Die Zahl der von Pflegediensten betreuten Menschen stieg dabei am stärksten.

Pflegebedürftige nach Versorgungsart 2013 (Grafik: Destatis)
Bundesweit sind 1,86 Millionen Menschen als Pflegebedürftige in der eigenen Häuslichkeit registriert – rund fünf Prozent mehr als bei der letzten Erhebung zur Pflegestatistik 2011. Rund ein Drittel davon wird von einem ambulanten Pflegedienst betreut, entweder ausschließlich oder mit Unterstützung der Angehörigen. Im Vergleich zu 2011 stieg diese Zahl mit rund sieben Prozent Zuwachs noch stärker als die Gesamtzunahme der Pflegebedürftigen. Pflegedienste in Deutschland versorgten 2013 etwa 40.000 Menschen mehr als noch 2011.
Zugleich nahm die Zahl der Pflegedienste um 400 bzw. 3,2 Prozent zu. Insgesamt gab es deutschlandweit Ende 2013 rund 12.700 zugelassene ambulante Pflegedienste, mehr als zwei Drittel davon in privater Trägerschaft. Neben den Leistungen nach dem Elften Sozialgesetzbuch (SGB XI) boten fast alle (97 Prozent) auch häusliche Krankenpflege nach dem SGB V an. Durchschnittlich betreuten die Pflegedienste 48 Pflegebedürftige, die privaten Dienste waren dabei mit einem Durchschnitt von 37 Kunden etwas kleiner aufgestellt als diejenigen unter frei-gemeinnütziger Trägerschaft.
Zwei Drittel beziehen Pflegegeld
Der Großteil der zu Hause gepflegten Menschen verlässt sich ausschließlich auf Hilfe aus dem privaten Umfeld: 1,25 Millionen Pflegebedürftige beziehen keine Sachleistungen nach dem SGB XI, sondern Pflegegeld. In der Regel kommt dieses den pflegenden Angehörigen zugute.
In stationären Einrichtungen wurden zum Zeitpunkt der Datenerhebung im Jahr 2013 insgesamt 29 Prozent der Pflegebedürftigen in Deutschland betreut. Ihre Anzahl stieg im Vergleich zu 2011 nur leicht um knapp drei Prozent an.
Hoher Anteil mit eingeschränkter Alltagskompetenz
Bei gut einem Drittel aller Pflegebedürftigen war bei der Einstufung eine erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz aufgrund von demenziellen Erkrankungen oder anderen psychischen Einschränkungen festgestellt worden. Die Betroffenen haben unabhängig von einer Pflegestufe Anspruch auf Leistungen aus der Pflegeversicherung. Von denjenigen, die von einem ambulanten Pflegedienst betreut wurden, wiesen 28 Prozent eine eingeschränkte Alltagskompetenz auf.
Die Pflegestatistik wird alle zwei Jahre vom <link https: www.destatis.de de publikationen thematisch gesundheit pflege _blank external-link-new-window destatis>Statistischen Bundesamt herausgegeben. Erstmals waren 1999 Pflegeeinrichtungen und Kassen dazu befragt worden. Der aktuelle Bericht ist <link https: www.destatis.de de publikationen thematisch gesundheit pflege _blank external-link-new-window destatis>hier abrufbar.