Aktuelles | 15.02.2019
Studie zum Fachkräftemangel: Ohne Zuwanderung nicht zu bewältigen
Ohne Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten wird Deutschland nicht in der Lage sein, seinen Arbeitskräftebedarf bis 2060 auch nur annähernd zu decken. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung. Besonders in der Pflege fehlen weiterhin Fachkräfte.

So würde angesichts der stärkeren Digitalisierung zwar insgesamt die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitnehmern ohne akademischen Abschluss leicht abnehmen, zeigt die <link https: www.bertelsmann-stiftung.de fileadmin files projekte migration_fair_gestalten ib_studie_zuwanderung_und_digitalisierung_2019.pdf _blank>Studie (PDF-Datei). Das gelte jedoch nicht für nicht-akademische Gesundheits- und Pflegeberufe. Sie gehören den Berechnungen der <link https: www.bertelsmann-stiftung.de de themen aktuelle-meldungen februar deutscher-arbeitsmarkt-auf-aussereuropaeische-zuwanderung-angewiesen _blank>Bertelsmann Stiftung zufolge auch weiterhin zu den Berufen mit dem höchsten Bedarf an Fachkräften. Deutschland benötige bis zum Jahr 2060 entsprechend eine jährliche Zuwanderung von 260.000 Personen, zeigt die Studie auf. Dabei sei zu erwarten, dass durchschnittlich 114.000 Menschen aus anderen EU-Staaten einwandern und der Rest aus Drittstaaten.
Bereits für 2017 weist die Studie für den Gesundheitsbereich eine verstärkte Einwanderung von Arbeitnehmern aus solchen Drittstaaten wie Serbien, Albanien, Vietnam oder Syrien aus – teilweise gefördert durch spezielle <link http: dip21.bundestag.de dip21 btd _blank>Regierungsprogramme, die den Fachkräftemangel bekämpfen sollen.
Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister <link https: www.mags.nrw minister-laumann _blank mags>Karl-Josef Laumann sprach sich derweil für eine bessere Willkommenskultur in Deutschland aus. Gerade im Gesundheitsbereich sei Nordrhein-Westfalen auf die Zuwanderung angewiesen, sagte Laumann auf einem Empfang in Düsseldorf. Die schnelle Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen sei daher besonders wichtig, aber auch die Ausbildung in Pflege und Medizin. Die Krankenpflegeschulen seien in der Pflicht, mehr Schüler aufzunehmen, so Laumann.
Unterdessen zeigt eine neue <link https: www.eb.de content dam f0591-0 eb_2018 ueber_uns pdf _blank>Umfrage auf, wie es um die Personalnot in der stationären Pflege bestellt ist: In 60 Prozent der deutschen Pflege-Einrichtungen fehlt es demnach an Fachkräften. Im Schnitt sind in den Einrichtungen sechs Stellen unbesetzt. 20 Prozent der befragten Pflegeheime mussten aus Gründen des Personalmangels zuletzt einen Belegungsstopp verhängen. Mehr als 70 Prozent der Einrichtungen beschäftigen bereits Mitarbeiter aus dem Ausland, wobei die Anerkennung der Berufsqualifikation von den meisten als das größte Hindernis bei diesem Ausweg aus dem Fachkräftemangel angegeben wird – sie dauert in vielen Fällen schlicht zu lange.